Intervision oder gegenseitige Beratung
Die Intervision ist eine „Beratungsform“, mit der Fach- und Berufspersonen gemeinsam an Lösungen und Lösungsvarianten aus dem Berufsalltag arbeiten können. Alle Beteiligten können mit dieser Methode die eigenen Handlungs- und Selbstanalysefähigkeiten erweitern.
Gegenstand der Intervision können verschiedene Berufssituationen sein, ein Problem, ein Lernender oder eine Lernende , eine Lehrsituation usw.
Wichtig ist, dass die Schritte in der dargestellten Reihenfolge bearbeitet werden. Diese Reihenfolge der Bearbeitung bietet die Möglichkeit, gewohnte Handlungs- und Reaktionsmuster zu überdenken und „neue“ Handlungsmuster zu erkennen und zu nutze
Hinweise zur methodischen Durchführung der Intervision
Anwärmphase
Alle TeilnehmerInnen überlegen sich eine aktuelle Fragestellung (ein Problem) aus ihrem Arbeitsalltag, welche sie gerne in der Gruppe besprechen würden.
1. Vorinformationen
Jede Teilnehmerin/ jeder Teilnehmer schildert kurz in 3-4 Sätzen ihr/sein Anliegen/Fallbeispiel und formuliert, was sie/er sich von der Gruppe erhofft. Danach gemeinsamer Entscheid, welche Fragestellung / welches Anliegen man gemeinsam bearbeiten möchte.
2. Erläuterung des Anliegens
Die Problemgeberin, der Problemgeber erläutert das Anliegen. Kurze Verständnisfragen der Zuhörenden sind erlaubt, aber keine Diskussionen.
3. Ausstieg der Problemgeberin, des Problemgebers
Ab hier schweigt sie/er und setzt sich vielleicht sogar etwas abseits (kurze Notizen unterstützen die Ergebnissicherung). Sollte sich das weitere Gespräch vom Thema entfernen, kann die/der ProblemgeberIn darauf aufmerksam machen.
4. Beratung / Analyse
Die übrigen Gruppenmitglieder teilen sich nun gegenseitig mit, wie sie das Anliegen verstanden haben, worin die Bedeutung für die Problemgeberin / den Problemgeber liegen könnte. Die Analysephase sollte breit angelegt werden und immer verschiedene Hintergrundstheorien beinhalten, um verschiedene Lösungsansätze zu ermöglichen.
5. Erarbeiten von Lösungen / Handlungsmöglichkeiten
Ziel dieses Schrittes ist es, möglichst viele und in ihrer Art unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Achtung: kein vorschnelles Entscheiden, was möglich und umsetzbar / realisierbar ist. Gerade lustige und scheinbar widersinnige Ideen regen die Phantasie an, auch bisher Ungewohntes zu überdenken. Vielleicht empfiehlt sich eine Aufteilung der Gruppe in Untergruppen, um sicher verschiedene Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
6. Lösungen / Handlungsmöglichkeiten bewerten
Die Gruppenmitglieder bewerten nun gemeinsam mit Pro- und Contraargumenten die einzelnen Handlungsmöglichkeiten. Erst danach kommt die Problemgeberin/ der Problemgeber dazu und äussert seine/ihre Gedanken zu den gehörten Möglichkeiten.
7. Handlungsschritte und Umsetzungsmöglichkeiten
Die Problemgeberin / der Problemgeber äussert nun 2-3 erste Handlungsschritte, welche für die konkrete Umsetzung hilfreich sind. Nach Möglichkeit sollten, soweit es für die Durchführung hilfreich ist, die Bedingungen (Zeit, Situation, Person etc.) bestimmt werden. Oder einfacher gesagt: „ich nehme mir vor, am … in der Situation mit Frau ….. folgendes zu tun… .
8. Abschluss
Die Problemgeberin / der Problemgeber fasst die wichtigen Einsichten zusammen und bedankt sich bei der Gruppe.